Ich betreue öfters Mal Hunde. Wenn ich draussen mit ihnen Gassi geh ist das kein Problem. Da bin ich ganz bei mir und es ist OK für mich.
Jetzt ist es so, dass ich des öfteren schon Mal Hunde bei mir hatte bzw ich mir mal einen nehmen wollte.
Mein Problem: ich bin normal immer ein sehr quirliger Mensch und sehr selbstbestimmt.
Ich bin lieber allein als es wird mir emotional zu eng.
Ich bin das schon die letzen 15 Jahre so gewohnt.
Ich fühl mich zwar öfters Mal allein, aber das ist bei weitem nicht so schlimm wie wenn ich von anderen (Nähe) erdrückt werde.
Ich habe gerade einen Hund, der seit 1 Woche bei mir ist. Ich hab das Gefühl ich kann mich emotional nicht abgrenzen. Der Hund ist total ruhig, schon fast passiv und schlapp auch ängstlich und sehr anhänglich.
Seit er da ist schlaf ich schlecht und schwitzt über Nacht viel. Ich hab das Gefühl seine Ausstrahlung macht mich genauso schlapp und schläfrig.
Ich kann mich zu nichts mehr motivieren.
Es ist als ob er meinen inneren Antrieb lahm legt.
Es fällt mir schon schwer mich aufzuraffen und mit ihm hinauszugehen.
Kann das sein, dass ich zuwenig Grenzen habe und deshalb diese Energie so stark aufnehme.
Mit dem Alter bin ich viel sensibler geworden was das betrifft. Ich kann auch schlechte Laune von anderen kaum mehr aushalten. Ich hatte ne narzistische Mutter und mag für niemanden mehr meine Bedürfnisse hinten anstellen. Nicht Mal mehr für nen Hund. Ich empfand immer viel Wut und Hass gegenüber meiner Mutter aus diversen Gründen, weil sie mich nie so akzeptieren wie ich bin. Seit der Hund da ist, ist es also ob meine Gefühle überlagert werden. Ich spür keine Wut und keinen Hass, er beruhigt mich macht mich aber auch zugleich total passiv, antriebslos und lethargisch.
Ich hab Mal gelesen das Tiere wie ein Pflaster Wirken und Probleme nur überdecken.
Der Hund macht mich fast depri. Ich hab zu nichts mehr Lust.
Ich hab auch gelesen wenn der Hund zu bequem erzogen wurde kann er auch so ängstlich und passiv werden.
Ich hab den Hund noch 2 Wochen und werde Tag für Tag unmotivierter. Ich fühl mich in dieser ich stell meine Bedürfnisse zurück für den Hund Rolle nicht wohl. Ich spür mich selbst kaum mehr weil diese unheimliche Ausstrahlng des Hundes zwar wie ne Schlaftablette wirkt.
Kennt das jmd?
Soviel Nähe oder was das ist macht mich unfähig.ich könnt nur mehr schlafen und alles neben mir dahinziehen lassen. Ich hab immer weniger Eigeniniative und Freude.
Danke dir Vorträge klingen sehr spannend. Ja vielleicht schau ich mal rein. Machst du auch Einzelcoaching über Zoom?
Liebe Kittycat Es freut mich, wenn der Blog hilfreich für Dich ist. Wir haben dazu auch einen Austauschabend - falls Du Lust auf Vernetzung hast.
Liebe Sophie! Das passt teilweise. Vor allem bei mir das Boredom.. ich hasse Routine. Selbst wenn es sich ausgeglichen anfühlt, Brauch ich emotional wieder Abwechslung und Distanz
Ich bin einfach schnell genervt von etwas. Besonders im Job. Ich brauche das Gefühl, dass wo Fortschritte sind. Routine ohne Fortschrit macht mich genervt. Zuviel Druck auf Dauer macht mich unruhig und oft unsicher, da ich zu selbstkritisch dann werde.
Wenn ich ein gutes soziales Umfeld dann weniger. Die Wahrnehmung verändert sich ständig. Zuviel Sicherheit macht mich auch unrund. Dann muss ich wieder in meine kreative Welt abdriften. Mich auskommen,cwenns mir irgendwie zuviel wird.
Danke für den Artikel. Trifft grossteils den Nagel auf den Kopf😉
Liebe Kittycat
Hier findest Du meinen Blog-Beitrag zum High-Sensation-Seeker. https://www.hoch-sensibel.ch/post/high-sensation-seeker-hss
Findest Du Dich darin wieder?
Was Du beschreibst, wie Du - vor der aktuellen Hundeerfahrung gelebt hast - könnte es schon zutreffen.
Viell bin ich ja auch ein high sensation serker hsp ;) kennst du das??
Liebe Geraldine,
Danke für deine Antwort.
Ja ich glaube es liegt daran dass mich der Hund teilweise wieder in alte Muster und Zeiten zurücktriggert. In mein altes Ich.
Mit ihm verbinde ich eine Zeit wo ich mit jmd sehr eng war. Dieser Mann hat mich aber leider schlecht behandelt und mich ausgenutzt. Und ich habe mir geschworen, ich will nie wieder so liebevoll und mitfühlend sein, da ich nur ausgenutzt worden bin. Und ich den Eindruck hab ich könnte dann wieder so "schwach" werden und diesen Typen wieder in mein Leben lassen, so wie das vorher zu oft der Fall war.
Er trigger mich in diese Zeit, von der ich mich schon Wegentwickelt habe. Es fühlt sich aber oft so an als wäre ich noch dort wenn ich eine zu enge Beziehung wieder mit dem Hund habe, dabei hab ich mit mir selbst schon so ein gutes Verhältnis aufgebaut. Jetzt wieder mit nem Hund zu kommunizieren anstatt in meinen eigenen Gedanken macht mich lahm und fad.
Ich kann mich dann leider nicht spalten wenn ich wieder so sensibel und gutmütig, ehrlich werde und die Gefahr, dass ich dann wieder ausgenutzt werde hat bei mir eine ziemliche Angststörung ausgelöst von damals.
Ich spür oft leider schwer Grenzen, grad wenn ich mit Tieren zu tun hab. Wenn ich allein bin werde ich tougher und egoistischerund lass mich nicht schnell verarschen, werd aber sicher such etwas verschlossener einerseits.
Mit Hund hab ich den Eindruck kann ich mich weniger durchsetzen weil ich innerlich zu soft werde, da ich mich sehr gut mit Tieten verbinden kann wenn ich will oder das muss.
Viele Menschen sind aber nicht so offen und ehrlich dann und da hab ich öfters Probleme.
Bzw ich werde zu gutmütig und nehme alles hin.
Dafür kann der Hund ja gar nichts, aber ich hab das Gefühl mein Mindset ist weg.
Den Hund kann ich nicht hergeben.
Ich kann mich aber in dessen Nähe selbst nicht in mich fallen lassen und auch gut schlafen.
Ich hab das Gefühl ich muss für ihn da sein und denken. Es fühlt sich an wie eine Abhängigkeit. Diese Nähe wird mir mega zuviel.
Auch meine Kreativität ist dahin, da ich nicht gedanklich abdriften kann und eher nur müde und unausgeglichen herumliege.
Vielleicht komm ich mehr auf den Boden, aber mir ist es oft zu langsam und fad. Hab ich ne intensive Beziehung zum yhund aufgebaut, dann will ich such sowas mit nem Mann. Aber wieviele Männer sind unbindungswillug bzw lassen einem dann hängen wenn man sie wirklich interessiert für sie.
Wenn ich allein bin fühl ich mich unabhängiger. Mit Hund ist das fast wie mit Kind. Ich bin ungern immer in dieser typischen Frauenrolle. Mann wird oft ausgenutzt. Viell fühl ich mich zu abhängig vom Hund und bin einfach lieber alleine.
Auch kann ich mir keine eigenen Gedanken und Gefühle erzeugen, da mich diese Energie total runterdrückt. Fast wie ein Schlafmittel.
Vielleicht bin ichs auch nicht mehr gewohnt, Nähe zu spüren und dieses viele Oxytocin das mich meines Erachtens zu sehr entspannt, dass ich keinen Antrieb für Sport etc habe.
Ich war noch nie so ne Couch potato und einfach so entspannt faul herumliegen ist nicht mein Ding.
Ich glaube bei Müttern ist das viell anfangs auch do um die Nähe und Versorgung der Kinder zu gewähren und nicht auf ramba zamba zu machen.
Ich halt das nicgt gut aus auf Dauer. Da ich gerne lieber Dopaminausschuttungen hab die mich high fühlen lassen, alles was mich so lazy wie Kaugummi macht.
Ich mag einfach diese ich bin so liebevoll und ich kümmere mich um dich Rolle nicgt mehr.
Man wird abhängig, verletzlich u d meist nur ausgenutzt. Und ich fühl mich nicht frei wenn der yhund ständig meine Aufmerksamkeit einfordert :/
Ich hasse diese Abhängigkeit
Liebe Kittycat, dabei hast du so ein schöner User-Name. 😍
Ich lese deine Not in deinen Zeilen. Es steht mir zwar nicht zu dir Ratschläge zu geben, aber hast du die Möglichkeit, den Hund wieder zurückzubringen? Vielleicht sind zwei Wochen zu lange für eine solch einengende Erfahrung.
Tiere haben die Eigenschaft, vorwurfsvoll reinzuschauen. Ich sehe es auch bei meinen zwei Katzen. 😉 Aber vielleicht sind es auch nur deine "Schuldgefühle", die dir das Gefühl geben, dass der Hund so reinschaut.
Ich hoffe, dass du eine gute Lösung für dich findest. Toi toi toi.
Danke für deine Rückmeldung. Ja es ist gut möglich, dass das natürlich meine Überlebensstrategie war und mir es dabei gut ging. Allerdings muss ich sagen, dass mir meine kreative Welt sehr viel Freude bereitet.
Ehrlich gesagt ich hab iieber Zeit für mich und hab Spaß am Leben, selbst wenn ich mich vielleicht öfters Mal allein fühle, als ich ersticke in Verantwortung und Nähe ( besonders zu dem Hund) der mir natürlich nichts annähernd wie ein Mensch zurückgegeben kann.
Wenn ich nen Mann in meiner Nähe hab macht mir das nichts aus, wenn's passt, da fehlt mir meist mehr Nähe, aber ich bin zumindest nicht überschüttet davon und ich kann es dosieren und es ist natürlich was anderes. Ich finde ein Tier kann auch niemals einen Menschen ersetzen, so treu und ehrlich sie auch sind.
Außerdem merke ich wie ich mich wieder zurückziehen innerlich, da ich das nicht aushalte, dass dieser Hund ständig da ist. Und er der Kleine ist, wo ich ja selbst noch genug Defizite habe.
Ich hab das Gefühl ich würde nur das gleiche wie meine Mutter wiederholen und da sie ein echt anstrengendes, meines Erachtens miserables Leben großteils hatte, will ich es ihr bestimmt nicht nachmachen.
Ich will unbeschwert mein Leben endlich genießen. Ständig die Verantwortung für jmd übernehmen wäre für mich absolut unmöglich.
Ich musste schon früh zurückstecken aufgrund meines autustischen Bruders.
Ich hatte ja ganz lang selbst viele Tiere betreut und es hat mir damals echt Spaß gemacht, aber jetzt hab ich das Gefühl, vor allem wenn der Hund länger da ist, dass ich mich selbst als Person nicht mehr spür. Sondern nur als Fusion mit ihm. Ich kann kaum noch lachen. Bin so ruhig und ernst wie der Hund.
Anscheinend kann ich mich nicht abgrenzen als eigenständige Person.
Das mein ich damit.der Hund schaut mich virwurfsvoll an und ich hasse diese bedürftigen Blicke. Außerdem hab ich 0 Innenleben, da mir der Hund meinen Verstand raubt. Ich bin sonst eher gern zurückgezogen und introvertiert, das geht mit dem Hund kaum.
Dein Vortrag klingt interessant, ja vielleicht sollt ich mir das anhören ;)
Liebe Kittycat
Vielen Dank für Deine offene Beschreibung. 🌸
Deine Zeilen haben mich sehr berührt, da daraus noch so viel Traumaverletzung spricht als Folge von dem, was Du mit Deiner Mutter erlitten hast. Du verzichtest auf wirklich enge Kontakte aus der alten ausbeuterischen Erfahrung, was mir für Dich persönlich sehr leid tut. Aus diesem "lieber gar nicht" kann ich nur erahnen wie übergriffig Deine Mutter gewesen sein muss, dass Du heute niemanden mehr wirklich nah an Dich heranlässt und stattdessen lieber einen Umgang mit der Einsamkeit findest.
Gern biete ich Dir meine Hypothese an - wenn sie falsch liegt, dann bitte einfach ignorieren:
Grundsätzlich sind tatsächlich viele Hochsensible sehr durchlässig in Bezug auf ihre Grenzen, insbesondere jene Hochsensible, die bindungstraumatisiert die Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Eltern als Überlebensstrategie lesen lernen mussten. Im Kontakt mit anderen Menschen kann ich mir auch gut vorstellen, dass Du da die schlechten Stimmungen aufnimmst.
Im Fall des Hundes, den Du aktuell betreust, wäre meine Annahme jedoch, dass nicht der Hund diese depressive Stimmung hat und Du diese aufnimmst, sondern dass durch die Beziehung zum Hund etwas in Deinem Inneren in Schwingung kommt und Dich antriebslos und lethargisch macht. Der Hund passt sich hier allenfalls Deiner Stimmung an, weil er - wie Du das früher als Kind mit Deiner Mutter auch machen musstest - eine Anpassung an Dich vornimmt (=Rückversorgung), damit Du seelisch so weit im Gleichgewicht bleibst, ihn versorgen zu können. Ein Hund (wie auch ein Kind) kann sich nur so viel zumuten (also er/sie selbst sein) wie die Betreuungsperson dies vertragen kann.
Da Du nach meiner Trauma-Hypothese die meiste Zeit in der Überlebensstrategie lebst: keine nahen Kontakte und viel Ablenkung (quirlig sein), nehme ich an, dass der Hund Dich aus dieser "Komfortzone" (die natürlich nicht wirklich komfortabel ist, sich aber vertraut und sicher anfühlt) herausholt. Du trittst mit dem Hund in Beziehung und spürst die positive beruhigende Wirkung von Kontakt. Gleichzeitig verlässt Du damit Deine Überlebensstrategie ein Stück weit und kommst dadurch mit der Erschöpfung, die in dieser immer noch aktiven Überlebensstrategie liegt (in der Du nicht zur Ruhe kommen darfst, da sonst die ganzen unerfüllten Bedürfnisse und alten Verletzungen hochkommen würden) auch in Berührung. Zudem ist häufig neben der Erschöpfung auch das "Nicht-Fühlen" (und die damit verbundene Antriebslosigkeit, da wir hierfür Gefühle als Motivationen brauchen) eine Schutzstrategie, die seelischen Wunden Deiner Kindheit nicht zu spüren.
Ich empfehle Dir eine Traumatherapie, denn sei es Dir wert, aus diesem Leiden auszusteigen - das dauert ja bereits jetzt weit über Deine Kindheit mit der Mutter hinaus. Als Erwachsene dürfen wir uns davon lösen, um endlich unser Anrecht auf Glück geltend zu machen, indem wir Verantwortung für uns übernehmen und Unterstützung in Anspruch nehmen.
Ein erster Einstieg könnten auch meine Abendvorträge "Hochsensibilität und Trauma" sowie "Emotionen und Abgrenzung" sein.
Alles Liebe für Dich
Sophie