@Bernd Köhnhak Lieber Bernd, vielen Dank für deine Antwort. Ich verstehe noch nicht alles an mir, aber das ist auch in Ordnung so. Lieber Gruss und nochmals Danke.

Liebe Geraldine

Aus meiner Erfahrung in der Therapie kommt es sogar sehr häufig vor, dass sich Hochsensibilität und Aggressionen nicht ausschliessen. So kann jemand durchaus im Alltag als Hochsensibler sehr emphatisch sein, aber sobald er/sie getriggert wird (also in einen früheren Film aus der eigenen Kindheit einsteigt und die aktuelle Situation unbewusst mit jener aus der Vergangenheit überlagert wird - ob durch zu viele Reize, Kritik oder etwas, das emotional sehr nah geht), schlägt die Aggression als Schutz durch. Dieser vermeintliche Schutz ist natürlich eine Überlebensstrategie, denn Gegenwehr fühlt sich immer stärker an als die Schamgefühle darunter zu spüren.

Andererseits kommt es auch vor - wie Bernd schreibt - dass jemand auch im ausgeglichenen Gefühlszustand nicht emphatisch ist und daher auch weniger Schuldgefühle hat, wenn ein solch aggressiver Impuls mit ihm durchgegangen ist. Diese Personen sind durchaus von ihrer Grundstruktur auch hochsensibel - im Sinne von extrem durchlässig und dünnhäutig - aber sie sind selbst voll identifiziert mit ihrer Überlebensstrategie und haben daher selbst keinerlei Zugang zu ihren eigenen Emotionen (da keine Verbindung zum gesunden Ich). Da wir anderen Personen immer nur so begegnen können wie wir mit uns selbst umgehen, erleben andere Personen dann selbige Aggressionen, Kritik oder Entwertungen wie die Person im Umgang mit sich selbst vollzieht.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter und schafft nicht mehr Verwirrung. Sonst bitte einfach weiter nachfragen.

Zudem möchte ich Dir gern den Abendvortrag "Emotionen und Abgrenzung" empfehlen, in welchen es genau um diese Thematik geht und auch darum, wie ich im liebevollen Kontakt mit mir und meinem Gegenüber für mich einstehen kann.

Liebe Sophie, vielen Dank. Deine ausführliche Antwort hilft mir besser zu verstehen!